Die Hauptstadt der größten Balearen-Insel ist Palma de Mallorca. Sie ist zugleich größte Stadt des spanischen Eilandes – mit fast 400.000 Einwohnern – und verfügt über den größten Hafen der Balearen. Bereits über hundert Jahre vor Christus wurde Palma vom römischen Konsul Quintus Caecilius Metellus gegründet und kann seit dem auf eine ereignisreiche Geschichte zurückblicken, die den Niedergang der Stadt nach dem Fall des römischen Reiches, den Aufbau einer arabisch-islamischen Kultur ab dem zehnten Jahrhundert, dem Errichten eines Königreiches Mallorca und die Rückkehr zum Hause Aragon erzählt.
Sehenswürdigkeiten in Palma de Mallorca
Die Geschichte von Palma de Mallorca prägt das Stadtbild und somit auch seine Kultur und Sehenswürdigkeiten. Die Bekannteste ist ohne Frage die Kathedrale La Seu, die sich nahe der Küste im Süden der Altstadt befindet. La Seu wurde nach dem Ende der maurischen Herrschaft unter König Jaume I. 1230 erbaut und ist mit ihren beinahe 110 Metern Länge eine der Größeren Kathedralen der Welt. Am Besten besucht man sie am Morgen, direkt nach der Öffnung kurz nach zehn, da zu dieser Zeit die Sonne durch die farbenprächtige Rosette der Hauptapsis, in der Ostfront des Bauwerkes, strahlt. Dieses Rundfenster gilt als weltweit größte gotische Rosette und wurde 1599 in ihre jetzige, verglaste Form gebracht.
Neben La Seu verfügt Palma de Mallorca allerdings alleine in der Altstadt über weitere 31, teilweise ebenfalls gotische Kirchen, die alle besichtigt werden können. Angrenzend dieser Kathedrale befindet sich der balearische Königspalast, der dem spanischen König für seine Besuche auf der Insel als Residenz dient.
Palmas Altstadt ist ein Sinnbild der Mischung der Kulturen. Hier treffen sich spanisch-katalanische mit arabischen Einflüssen. Hervorzuheben sind ihre kleinen, engen Gassen, die sich zahlreich über die ganze Stadt verteilen und an einigen Orten ausschließlich über Treppen verbunden sind, so dass ein Autoverkehr in der Altstadt nur bedingt stattfindet. Auch die Architektur der Wohnhäuser sticht durch ihr teilweises Gemisch hervor und bestätigt dabei einmal mehr die Mischung der Kulturen im südlichen Mittelmeerraum.
Oberhalb des Hafens liegt das Castell de Bellver, welches eine Festung aus dem Mittelalter ist und in Spanien als einmalig gilt, denn das Kastell ist kreisrund, was für Wehrbauten untypisch ist. Nach der Rückeroberung der Stadt im Jahre 1229 durch Jaume I., wollte dieser seinen Truppen und sich selber ein einmaliges Denkmal setzen. Die Umsetzung dieses sollte allerdings noch fast siebzig Jahre dauern, da man zunächst keinen geeigneten Baumeister finden konnte. Achtzig Jahre nach dem Beschluss schließlich wurde die Wehranlage fertig gestellt und fortan nicht nur als Verteidigungsanlage sondern auch als Verlies genutzt. Der wohl berühmteste Gefangene in diesen Mauern war – zu Beginn des 19. Jahrhunderts – der Justiz- und Steuerminister Spaniens. In der Festung selber, die komplett besichtigt werden kann, befindet sich heute eines der sehenswertesten Museen der Insel.