Eines der älteren Klöster der Insel Mallorca ist das Kloster Santuari de Sant Salvador, welches bereits im Jahr 1342 gegründet wurde. Das berühmte Kloster liegt auf dem Berg Puig Sant Salvador – in den Serres de Llevant, dem „Gebirge des Ostens“ – südöstlich der beinahe 18.000 Einwohner zählenden Stadt Felanitx, etwa vierzig Kilometer von der Hauptstadt Palma de Mallorca entfernt. Von hier oben hat man einen herrlichen Blick über ganz Mallorca und bei guter Sicht ist der Blick aufs Meer – bis zur Insel Cabrera – problemlos zu genießen. Im Nordwesten kann man einen Blick auf die Serra de Tramuntana werfen und im Norden gar bis Alcúdia und Pollença.
Das Kloster wurde einst von Pere IV. von Aragón in Auftrag gegeben, nachdem eine der vielen Pestwellen, die Europa heimsuchten, auch auf Mallorca gewütet hatte. Man baute zunächst eine einfache Pilgerkirche auf dem 509 Meter hohen Höhenzug, die sich fortan großer Beliebtheit erfreute. Der Pilgerstrom nahm im Laufe der Jahrhunderte jedoch so stetig zu, dass die ursprüngliche Kirche dem Ansturm nicht mehr Herr wurde und eine Neue errichtet werden musste. Dies war im Jahr 1715. Etwas mehr als eineinhalb Jahrhunderte später wurde das gesamte Gelände – welches bis dahin zur Stadt Felanitx gehörte – an den Meistbietenden versteigert und zunächst verwalteten daraufhin über hundert Jahre Mönche das Kloster mit seinen Liegenschaften. Erst seit 1992 ist das Kloster in den Besitz zweier einheimischer Familien gelangt, die hier heute nicht nur ein Restaurant besitzen – welches für seine gute Küche bekannt ist – sondern auch an Reisende Unterkünfte vermieten. Insgesamt gibt es in dem Klostergebäude zwölf Übernachtungszimmer, welche erst 2002 komplett renoviert wurden.
Möchte man zu dem Kloster Santuari gelangen, muss man eine der vielen Serpentinenstraßen der mallorcinischen Bergwelt hinter sich bringen. Diese biegt von der Straße von Portocolom nach Felanitx ab und führt an einer Vielzahl wunderschöner Aussichtspunkte entlang. Auf dem Weg zum Kloster hinauf befinden sich auch Sehenswürdigkeiten in Form einer kleinen Kapelle, das Christkönigmonument – zu Ehren des letzten Sonntags im Kirchenjahr – und einem großen und beeindruckenden Steinkreuz, von dem aus man bereits eine herrliche Aussicht genießen kann. Die Klosteranlage selber ist eher schlicht gehalten, aber die Klosterkirche zählt zu einer der prunkvollsten der Insel. Sie wurde durch den Bildhauer Pere Coronero zu vollem Glanz gebracht. Die erstaunlichste Sehenswürdigkeit des Klosters ist jedoch die Ansammlung der Weltmeister-Trikots in dessen Vorraum, welche vom Bahnradfahrer Guillermo Timoner aus Felanitx stammen, der diesen Titel in den 50er und 60er Jahren des 20. Jahrhunderts gleich sechs Mal errang.